Unser Beratungsangebot

Im eng getakteten beruflichen Alltag von Führungspersonen und -gremien der Sekundarstufe II findet sich oft die Zeit nicht, um die beschriebenen strategischen Themen und die damit verknüpften komplexen Herausforderungen mit genügender konzeptioneller Gründlichkeit anzugehen. 

Zu jedem der beschriebenen Themenfelder bieten wir Ihnen unsere auf aktueller wissenschaftlicher Theorie und fundierter Praxis beruhende Unterstützung an. Format und Umfang der Beratung passen wir massgeschneidert den Bedürfnissen Ihrer Schule an: Workshops zu einzelnen Themenfeldern, Projektberatung und -begleitung, individuelles Coaching/individuelle Beratung, Teamcoaching.

Bildungsreformen
Kompetenzorientierter Unterricht, Digitalisierung, fächerübergreifende Vernetzung und Leistungsbeurteilung

Zurzeit sind die Schulen der Sekundarstufe II durch eine Vielzahl kantonaler und eidgenössischer Reformen herausgefordert. Für die Schulen stellen sich im Zusammenhang mit dem aktuellen Change-Prozess grundlegende Fragen:

Was bedeutet handlungs- bzw. kompetenzorientierter Unterricht? Was ist unser Kompetenzverständnis? Wie verknüpfen wir fachliche, überfachliche und interdisziplinäre Kompetenzen im Lehrplan? Was verstehen wir unter Leistung? Wie sieht eine kompetenzorientierte Leistungsbeurteilung aus? Welche pädagogischen und didaktischen Ziele verfolgt unsere Schule im Bereich der Digitalisierung? Welche Chancen und Spielräume tun sich dadurch auf, welches sind die Gefahren und wie begegnen wir diesen? Welches Gewicht wollen wir digitalen Lehr- und Lernmethoden in Zukunft geben? Wie sieht unser Unterricht in 10 Jahren aus?

Werden diese Fragen konsequent angegangen, kann im ebenso anspruchsvollen wie reizvollen Themenfeld «Kompetenzorientierung, Digitalisierung und Leistungsbeurteilung» ein pädagogischer Mehrwert erzielt werden. Dafür muss das Thema über eine längere Zeitdauer priorisiert werden und genügend Raum und Ressourcen erhalten.

Schülerzunahme, neue Schulstandorte und Neuzuteilung von Berufsfeldern und Profilen
Die Frage nach der zukünftigen Schulkultur

Fragen zur aktuellen und zukünftigen Schulkultur stellen sich zum einen auf Grund der erwähnten Reformen, welche grundlegende Veränderungen der Lehr- und Lernkultur mit sich bringen. Zum anderen ist das Thema die Folge der starken Zunahme der Schülerzahlen auf der Sekundarstufe II und der daraus resultierenden Bestimmung neuer Schulstandorte bzw. des markanten Wachstums der bestehenden Schulen (beides ist oft verknüpft mit Bauprojekten). In manchen Kantonen wurden in diesem Zusammenhang die Berufsfelder und Profile neu an die Schulen zugeteilt. Vor dem Hintergrund der veränderten Bildungslandschaft stellt sich die Frage nach der zukünftigen Identität der eigenen Schule, welche in Leitbild- und Strategieprozessen beantwortet werden muss:

Wie verändert sich unsere Schulkultur, wenn wir in Zukunft viel mehr Schülerinnen und Schüler unterrichten bzw. Lernende ausbilden? Welche Aspekte der Schulkultur wollen bzw. können wir erhalten? Welche Chancen und neuen Möglichkeiten eröffnen sich auf Grund des Wachstums? Wie positionieren und profilieren wir uns im veränderten Umfeld? Welche pädagogischen Werte und Haltungen vertreten wir? Wie können wir diese in einer pädagogischen Vision und in einem Leitbild beschreiben und festhalten? Wie kommen wir zu einem solchen Leitbild? Wie lässt sich das Leitbild operationalisieren? Wie bilden wir unsere pädagogische Vision und unsere Schulkultur im Neu- und Umbau unserer Schule ab?

Schulsteuerung und Schulentwicklung
Unsicherheiten und Konflikt im Spannungsfeld von Autonomie und Fremdsteuerung

Unklarheiten, Unsicherheiten und Konflikte ergeben sich an den Berufs- und Mittelschulen immer wieder im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Fremdsteuerung. Das Spannungsverhältnis zeigt sich an den Schnittstellen sämtlicher Ebenen des Bildungswesens (zwischen Behörden – Schulen, Schulkommissionen – Schulleitungen, Schulleitungen – Fachschaften, Lehrpersonen – Schülerinnen und Schüler bzw. Lernende) und hat

  • eine politische Dimension (Governance, Monitoring und Controlling),
  • eine personalpolitische Dimension (Führungsverständnis der Schulleitungen, Akzeptanz von Führung durch die Lehrpersonen, Mitarbeiterbeurteilung und Umgang mit ungenügenden Leistungen von Lehrpersonen), 
  • eine didaktisch-methodische Dimension (gemeinsame pädagogische und didaktisch-methodische Grundpfeiler versus Methodenfreiheit der Lehrpersonen) und 
  • eine pädagogische Dimension («geführtes» versus «selbstorganisiertes» Lernen, Umgang mit Heterogenität und Individualisierung, Umgang mit Kritik an Lehrpersonen, traditionelle versus «Neue Autorität»).

Um die Problematik zu entschärfen, bedarf es einer klaren Regelung der Governance, einer konsequenten, leitbildbasierten Klärung der Rollen und Kompetenzen der beteiligten Akteure und der Prozesse an den Nahtstellen.

Pädagogisches Qualitätsmanagement
Entwicklung von kohärenten schulspezifischen Q-Konzepten und Konzeption von Evaluationen

Die Berufs- und Mittelschulen kommen tendenziell wieder weg von umfassenden externen Qualitätssystemen (Q2E, 2Q, EFQM, ISO, etc.) und entwickeln eigene pädagogische Q-Konzepte. Der Grund dafür liegt darin, dass das pädagogische Qualitätsmanagement bis heute bei vielen Lehrpersonen nicht wirklich angekommen zu sein scheint bzw. dessen Nutzen zu wenig deutlich wahrgenommen wird. Sie führen zudem vermehrt Selbstevaluationen statt Fremdevaluationen durch und holen sich dafür externe Unterstützung (Strukturen, Instrumente, Auswertungen etc.). Hat zum Ziel, die pädagogische Qualitätsentwicklung näher an die Unterrichtsrealität zu bringen und deren Nutzen im schulischen Alltag sichtbarer zu machen. Dies gelingt jedoch nur mit einem kohärenten Q-Konzept, das Synergien zwischen den oft einzelnen Elementen der Schul- und Qualitätsentwicklung ermöglicht (Leitbild, Schulprogramm, Mehrjahresplanung, schulinterne Weiterbildungen, Evaluationen, Mitarbeiterbeurteilung und Schul-entwicklung, etc.).

Wir unterstützen Sie gerne bei dessen Entwicklung, bei der Konzeption von Evaluationen und bei weiteren Fragen des pädagogischen Qualitätsmanagements.

Gesunde Schule
Gesundheitliche Probleme der Schülerinnen und Schüler bzw. Lernenden und zunehmende Belastung von Lehrpersonen und Schulleitungen

Seit der Corona-Krise hat unter Jugendlichen ein deutlicher Anstieg psychischer Erkrankungen stattgefunden. Auch Schülerinnen und Schüler bzw. Lernende der Berufs- und Mittelschulen leiden seit der Corona-Pandemie deutlich häufiger unter Burnouts, Depressionen, Suizidalität und Essstörungen. Zudem sehen sich die Schulen vermehrt durch Schülerinnen und Schüler bzw. Lernende mit Verhaltensauffälligkeiten und individuellen Beeinträchtigungen («special needs», Nachteilsausgleich) herausgefordert. Die Ursachen dieser Entwicklung sind ebenso vielfältig wie individuell und liegen nur teilweise im Einflussbereich der Schulen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass sie auch mit der schulischen Belastungssituation der Jugendlichen zusammenhängen. 

Infolge der erhöhten Kadenz von Bildungsreformen und der komplexen pädagogischen Herausforderungen hat auch die Belastung der Schulleitungen und der Lehrpersonen in den letzten Jahren zugenommen. Manche Akteure fühlen sich durch die Zunahme der Aufgaben und Herausforderungen überlastet oder leiden unter den damit verbundenen Belastungen und Konfliktsituationen.

Durch die Einführung geeigneter Konzepte zur Prävention, Früherkennung und -intervention, durch professionelles Konfliktmanagement, Intervision und individuelles Coaching kann entscheidend zur Entschärfung der Belastungssituation der Schülerinnen und Schüler bzw. Lernenden sowie von Lehrpersonen und Schulleitungen beigetragen werden.